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Dichte

Wohnen in der Stadt gewinnt wieder mehr und mehr an Attraktivität, zum einen weil sich soziale Strukturen geändert haben und zum anderen weil Arbeitsbedingungen durch die gesamte Kommunikations- und Medientechnik ständigem Wandel unterworfen sind.
Die seit den 60er und 70er Jahren stattfindenden Zersiedelung der Stadtränder Einfamilienhäuser ist ein Konzept, das weder die Bevölkerungsstruktur in den späten 90er Jahren wiederspiegelt, noch eine Entwicklung , die von Städteplanern aus-drücklich gewünscht wird.

Frei werdene Industrieflächen des 19. Jhd. und Verkehrsbrachen, wie zum Beispiel ungenutzte Güterbahnhöfe in den Stadtgebieten, Hafenanlagen usw. stehen als Baugrund zur Verfügung.
Diese Flächen sind zur nachträglichen Verdichtung der Innenstädte von entscheidener Bedeutung und aufgrund ihrer Lage für die "urban nomads" von hohem Interesse.

Ein bedeutendes Beispiel hierfür ist die städtebauliche Planung der alten Hafeninseln Borneo und Sporenborg in Amsterdam. Für sie wurde ein Konzept extremer Dichte, bei niedriger Bauweise von West8 erarbeitet. Ziel war es pro Hektar Land 100 Häuser zu bauen.
Die Landzungen wurden dazu in Streifengrundstücke mit einer Länge von 25-35 Metern zerteilt, die in unterschiedlichster Weise von zahlreichen Architekten bebaut wurden. Allen Häusern gleich ist, dass Garten- und Freiflächen nur in Patios und Dachflächen anzutreffen sind, Verkehrsflächen wurden auf das nötigste reduziert um die Grundstücke so gross wie möglich werden zu lassen. Mit diesen Vorgaben wurde eine Dichte von 70 Häusern pro Hektar erreicht, die restlichen 30 wurden durch höhere Appartmenthäuser, die wie Inseln in diesem "Häuser-Meer" liegen, hinzugewonnen.



Borneo Sporenburg