[zurück]

Apartments

Die "klassische" Kleinfamilie der 70er und 80er Jahre verliert in den 90ern zunehmend an Bedeutung.
Durch den hohen Anspruch an sich selber, berufliche Eingebundenheit und der Tendenz, dass durch die neuen Medien, die immer leistungsfähiger und günstiger eingesetzt werden können, wird der Mensch vereinzelt. Gruppenerlebnisse werden, wenn überhaupt, auf Events gesucht, bei der die große Masse an Menschen zur Anonymität des Einzelnen führt.
Die daraus resultierende Unfähigkeit sich an Personen emotional zu binden, bzw. die bewusste Entscheidung zur Individualität führt vermehrt zu Singlehaushalten.
Das führt letztlich dazu, dass Wohnungsgrundrisse sich diesem Trend anpassen müssen. Die 3-4 Zimmerwohnung mit Küche, Diele und Bad wird nicht mehr in diesem Maße gebraucht. Großzügige Einraumapartments, Maisonettes sind die konsequente Folge.
Durch die in die "häusliche Umgebung" verlegten Arbeitsplätze bekommen 2-3 Raumwohnungen alten Zuschnitts neue Nutzungsinterpretationen. Schlafräume werden zu Arbeitszimmern oder Heimkinos umfunktioniert.
Als Fiktion sind in letzter Konsequenz Räume denkbar, die man für nichts mehr verlassen muss, weil durch Internet und Delivery Service die Welt ins Haus kommt.


KNSM Island (Wohnblock Piraeus)
Hans Kollhoff, Christian Rapp